Video: Virale Infekte und chronische Krankheiten Dr. Gloria Kozel erklärt wie Homöopathika bei viralen Infekten und chronischen Erkrankungen eingesetzt werden. Grippale Infekte homöopathisch behandeln
von Dr. Gloria Kozel
 Nasses Wetter, eisiger Wind,
hustende und schnupfende Mitmenschen - leicht fängt man sich in der
kalten Jahreszeit eine Infektion ein. Nicht gleich ein Fall für eine
Antibiotikatherapie! Im Akutfall rasch eingesetzt, verhindert die
homöopathische Medizin eine Verschlimmerung der Erkrankung und lindert
die Symptome.
Die Heftigkeit eines grippalen Infektes hängt
mit dem Zustand des Immunsystems zusammen. Ebenso wie schlechte
Ernährung und mangelnde Bewegung, machen uns Stress und Hektik
krankheitsanfälliger. Daher gehört die Stärkung des Immunsystems zu den
grundlegenden Präventivmaßnahmen: zuerst einmal durch gesunde,
vitaminreiche Ernährung, ausreichend Bewegung an der frischen Luft,
Abhärtung durch Sauna und Kneipen sowie durch ausreichend Ruhe und
gesunden Schlaf. Bei den ersten Anzeichen einer Erkältung, wie zum
Beispiel ‚Frösteln am Abend‘, sollte so rasch wie möglich mit der Gabe
einer homöopathischen Arznei reagieren! Die homöopathische Wirkung zielt
nicht auf eine spezielle Erkrankung oder einen speziellen Erreger ab,
sondern sie regt die Selbstheilungskräfte des Körpers an.
Ein
typisches Beispiel: Wie so oft im Herbst, kam die Erkältung ganz
plötzlich. Tagsüber hat Julian noch fröhlich im Wind gespielt und
Drachen steigen lassen, abends hat er bereits etwas gefröstelt, nachts
wacht der Vierjährige mit trockenem, harten Husten auf und hat hohes
Fieber. Die Heftigkeit des Infekts ist überraschend. Das Fieber ist auf
39,5 Grad Celsius, der Kopf des Buben ist rot, sein ganzer Körper
trocken und heiß. Unruhig wirft er sich im Bett hin und her, strampelt
die Bettdecke weg und hat großen Durst auf kaltes Wasser. Ängstlich
fragt er seine Mutter: „Was ist mit mir los? Habe ich etwas Schlimmes?“ Aus
homöopathischer Sicht liegt hier eindeutig ein Fall für Aconitum vor.
Durch kalten Wind verursacht, im Verlauf brisant: Frösteln, nachfolgend
rascher Fieberanstieg, hohes Fieber, roter Kopf, trockener Mund, großer
Durst auf kalte Getränke, Angst und Unruhe.
Einmal bleibt es
beim Kratzen im Hals, raue Stimme und leichte Schluckbeschwerden; nach
ein paar Lutschbonbons ist der Spuk in zwei, drei Tagen vorbei. Ein
anderes Mal verläuft die Krankheit heftiger mit starken Schmerzen und
sogar Fieber. Und manchmal sind die Halsschmerzen nur der Auftakt für
einen grippalen Infekt, der einen zu ein paar Tagen Bettruhe zwingt. Genau dieses Krankheitsbild würde jeder Gesunde bekommen, wenn er die Giftpflanze Blauer Eisenhut, Sturmhut (Aconitum napellus)
in homöopathischer Zubereitung, einige Tage 5 Globuli in der D 30 zu
sich nehmen würde. Wir nennen diesen Vorgang Arzneimittelprüfung.
Häufigste Anwendungsgebiete für homöopathische Arzneien Erkältungen
und grippale Infekte (31 %), Husten (30 %) und Schnupfen (28 %) gehören
zu den häufigsten Beschwerden und Krankheiten, bei denen Homöopathika
zur Anwendung kommen. Das geht aus einer Studie hervor, die im Jänner
2012 von GfK Austria Health Care und der Dr. Peithner KG bei 2.000
ÖsterreicherInnen ab 15 Jahren durchgeführt wurde.
Besonders beliebt bei Frauen und Familien Besonders
beliebt ist diese Behandlungsmethode beim weiblichen Geschlecht:
Während im Jahr 2011 rund 36 Prozent der Männer zu Homöopathie gegriffen
haben, waren es bei Frauen sogar 63 Prozent. Frauen zwischen 30-39
Jahre sind hier mit 71 Prozent Spitzenreiter. Rund zwei Drittel aller
Familien mit Kleinkindern (69 %) und Schulkindern (62 %) haben im
letzten Jahr homöopathische Mittel angewendet.
Ausführliche Anamnese Bei
akuten Krankheiten beachten wir das sogenannte „Vollständige
Lokalsymptom“, das heißt: was ist das für eine Krankheit, seit wann
besteht sie, was bessert/verschlechtert sie, unter welchen Umständen ist
sie entstanden? Dann folgt ein ausführliches Gespräch über
Allgemeinsymptome, wie Appetit, Schlaf, Wärme-/Kälteempfinden.
Bei
länger bestehenden Erkrankungen fragen wir noch zusätzlich nach
Vorerkrankungen, anderen Neigungen des Patienten, krank zu sein, nach
Charaktereigenschaften, nach Ängsten des Patienten und finden für alle
Beschwerden eine einzige Arznei. Es entsteht in unserem Kopf das Bild
der Krankheit, das in Übereinstimmung zum Arzneimittelbild gebracht
wird. Die Wahl der Potenz ist einerseits abhängig von der Ebene der
Störung – körperlich oder psychisch – andererseits von der Energielage
des Patienten.
Grenzen der Homöopathie Durch den
Einsatz homöopathischer Mittel lassen sich viele Symptome des grippalen
Infekts gut behandeln – aber jede Heilmethode hat auch ihre Grenzen. Wir
haben immer das Wohl des Patienten im Auge: Beispielsweise erfordert
eine Angina mit dicken, weißen oder grünen Belägen die Gabe von
Antibiotika. Liegt jedoch nur eine einfache Mandelentzündung vor, können
homöopathische Arzneien gegeben werden. Unbedingt nötig ist jedenfalls
eine Kontrolle am nächsten Tag, um den Verlauf der Erkrankung und das
Ansprechen des Patienten auf die Behandlung sorgfältig überwachen und
begleiten zu können.
Weitere Mittel gegen virale Infekte finden Sie in unserer Arzneimitteldatenbank
Dr. Gloria Kozel Ärztin für Allgemeinmedizin, Graz, ÖÄK Diplom Komplementäre Medizin: Homöopathie
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